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Was bringt Training fürs Gehirn wirklich? + 3 Übungen zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit

Aktualisiert: 9. März 2021

Du kannst dein Gehirn ein Leben lang trainieren! Dank der faszinierenden Neuroplastizität unseres Gehirns, können wir bis ins hohe Alter Neues lernen, aber auch eingefahrene Verhaltensweisen und Denkmuster verändern.


Mit einem gehirngerechten Workout trainieren wir gezielt die Stirnseite unseres Gehirns, den sogenannten präfrontalen Cortex. Dieser Bereich ist aktiv, wenn wir Entscheidungen treffen, konzentriert und aufmerksam sein müssen.

Gleichzeitig regt ein regelmäßiges Training für das Gehirn die Neubildung von Nervenzellen im sogenannten Hippocampus an. Das Ergebnis: Wir können uns Dinge besser merken!

Doch das ist noch nicht alles: auch die Konzentration und Wirksamkeit der Neurotransmitter Dopamin und Serotonin steigt. Während Dopamin unsere Aufmerksamkeit ermöglicht, sorgt das Serotonin dafür, dass wir uns zusätzlich auch noch gut fühlen. Nicht umsonst wird es auch als „Glückshormon“ bezeichnet.


Neurowissenschaftlich lassen sich mit Übungen für das Gehirn unter anderem die Konzentrationsfähigkeit, das kreative und logische Denken oder auch das Erinnerungsvermögen nachweislich verbessern.


Soviel zur Theorie. Nun zur Praxis. Im ersten Schritt solltest du dich ausreichend auf dein Neuro-Workout vorbereiten.

Denke dabei stets daran: Jedes Vorhaben benötigt vor allem die folgenden Ressourcen: Zeit, Konzentration und wirkliches Interesse! In vielen Dingen auch ein wenig Geld.



Wie bereite ich mich auf mein Gehirntraining vor?


1. Es ist wichtig, dass du, besonders am Anfang, weder zu schwierige noch zu einfache Übungen raussuchst. Eine Übung sollte immer etwas über Ihrem jetzigen kognitiven Fähigkeitsgrad liegen. So bleibt dein Gehirn bei Laune und empfindet Freude an dem, was du trainieren willst. Mit der Zeit steigerst du dich dann im Aufgabenlevel.


2. Überlege dir: Was möchte ich heute trainieren?


3. Suche gezielt Übungen für dein Ziel heraus. Dafür können Sie auch eine App nutzen (z.B. Neuronation, Peak).

Tipp: Am Ende dieses Artikels findest du einige Beispiele für Übungen, mit denen du sofort starten kannst deine Konzentrationsfähigkeit zu trainieren.


4. Nicht in allen Situationen ist ein Gehirntraining mental möglich. Vielleicht bist du gerade sehr müde oder zu gehetzt, dann verschiebe dein Workout besser.


5. Gehe geduldig und motivierend mit dir selbst um, respektiere Rückschläge und bleibe am Ball. Wichtig hierbei ist, dass du Freude beim Üben empfindest. Versuche dein Training abwechslungsreich zu gestalten.



Wie integriere ich das Gehirntraining in meinen Alltag?


Wie haben ja alle häufig wenig Geduld, Muse und Zeit, um etwas für uns Neues im Alltag zu erlernen. Daher empfehle ich immer, eine bereits bestehende alltägliche Routine oder Tätigkeit so zu verändern, dass sie uns hilft, unser Gehirn zu trainieren.


Nehmen wir zum Beispiel den Griff zum Smartphone. Dieser erfolgt bei vielen von uns wie automatisch. Insbesondere in Situationen, in denen wir warten müssen, nichts wirklich tun können, einfach nur „da“ sind. Diese „Handlungsroutine“ können wir sehr gut nutzen, um unser Gehirn zu trainieren!


Bekomme es für sich selbst heraus: In welchen Momenten der Ruhe hast du den Drang, diese mit einem Blick auf dein Smartphone zu überbrücken. Wann greifst du, wie im Schlaf, zu deinem Smartphone: beim Aufzug fahren, im Treppenhaus, beim Warten auf die Bahn, wenn die Kaffeemaschine läuft? Wenn du diese Momente für dich herausgefunden hast, dann kannst du dir vornehmen, dem Drang nach dem Smartphone bewusst und aktiv zu unterdrücken. Ab sofort, mindestens dreimal am Tag. Das wäre für dich und dein Gehirn schon ein Erfolg! Und wenn du die gewonnene Ruhe auch noch dazu nutzt, etwas runter zu kommen, durchzuatmen, positiven Gedanken nachzuhängen, dann wirst du schnell spürbar an Gelassenheit und Selbstwahrnehmung gewinnen!


Nach sechs Wochen erfolgreichen Trainings kannst du einen Schritt weiter gehen und in den zurückgewonnenen Momenten der Ruhe ein gezieltes Workout für dein Gehirn einbauen. Sehr wirkungsvolle, leicht im bestehenden Alltag anwendbare Übungen möchte ich dir in den nächsten Wochen vorstellen.


Achtung! Eine neue Routine zu implementieren lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzen. Beginne mit kleinen Zielen und Zeitintervallen. So könntest du zum Beispiel mit 3 Minuten Training täglich starten und dich von Woche zu Woche steigern.


Übungen, um die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern


1. Buchstaben streichen

Nimm eine Zeitung oder eine Zeitschrift und einen Stift zur Hand und suche dir eine beliebige Seite oder einen bestimmten Artikel heraus. Entscheide dich nun für einen bestimmten Buchstaben, beispielsweise das e, und streiche diesen in dem kompletten Text durch.

Mit einer Stoppuhr kannst du testen, ob du am nächsten Tag vielleicht schon etwas schneller bist.

Steigern kannst du die Aufgabe, indem du dir beispielsweise mehrere Buchstaben aussuchst.


2. Fingerübungen

Fingerübungen sind ideal, um Sie auch unterwegs, z.B. beim Warten auf die U-Bahn, zu üben.


Für Anfänger:

du kannst zum Beispiel Buchstaben mit deinen Fingern formen.

Forme dafür aus Daumen und Zeigefinger der linken Hand ein L. Der Daumen und Zeigefinger der rechten Hand werden so aneinander gelegt, dass sie ein O bilden. Wechsel nun zeitgleich die Buchstaben, die linke Hand wird zum O, die rechte Hand formt ein L. Diese Bewegungen wiederholst du immer wieder, achte dabei darauf, die Hände wirklich synchron zu wechseln und die Buchstaben präzise zu formen.


Für Fortgeschrittene:

Forme mit Daumen und Fingern einer Hand nacheinander ein O (also Daumen + Zeigefinger, Daumen und Mittelfinger usw.) und wieder zurück, bis du wieder beim Zeigefinger angelangt bist. Soweit so gut. Nimm nun die andere Hand dazu und starte mit dieser genau entgegengesetzt (also eine Hand startet Daumen + kleiner Finger, die andere Daumen + Zeigefinger). Wichtig hierbei: der Wechsel soll zeitgleich geschehen.


3. Rückwärtssprechen

Rückwärtssprechen fördert sowohl unser Sprachzentrum als auch unsere Konzentration.


1. Variante

Denke dir einen Satz aus, beginne mit kurzen und steigere dich mit der Zeit. Sprich diesen Satz nun rückwärts, mit dem letzten Wort beginnend.


2. Variante

Denke dir ein Wort aus. Sprich dieses rückwärts aus. Aus Sonne wird so beispielsweise Ennos.



Viel Freude beim Üben!

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